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Der Freizeit-Reitverein Hufnagel

Der dritte Verein aus Pickau, der ebenso wie Siedlersparte und VdA ins kulturelle Angebotsspektrum des Wohngebietes gehört, ist der Freizeit-Reitverein „Hufnagel” e. V. Er wurde am 25.10.1993 von einigen wenigen Pferdenarren gegründet, um dem in verschiedenster Form gewachsenen Interesse an Pferden und am Pferdesport besser Rechnung tragen zu können. Dass diese Entscheidung richtig war, kann heute nur bestätigt werden. Bereits am Anfang stand für die Vereinsgründer fest, einen eigenen Weg im Zusammenwirken mit Pferd und Mensch suchen und sich von anderen Vereinen, die eher den klassischen Turniersport betreiben, ganz bewusst unterscheiden zu wollen. Daher rührt auch der eigenwillige Name „Freizeit-Reitverein Hufnagel” im Gegensatz zu den meisten Vereinen ringsum, die sich eher nach klassischem Vorbild Reit- und Fahrverein nannten. Fast alle Gründungsmitglieder waren „Quereinsteiger”, das heißt, sie hatten keine langjährigen Erfahrungen im Umgang mit Pferden.

Wie bei vielen Vereinsgründungen, war auch die erste Zeit im Hufnagel voller Enthusiasmus und Initiative. So wurde der Vereinsstall in gemeinsamer Arbeit schnell fertig gestellt, der Ausbau des kleinen Reitplatzes betrieben und erste Veranstaltungen, zum Beispiel gemeinsame Ausritte, Treffs mit den Nachbarvereinen oder Reiterstammtische mit Gästen durchgeführt. Etwas später erfolgte der Beitritt zum Sportbund und zum Landesverband Pferdesport Sachsen e. V. Sowohl die Pferde- als auch die Mitgliederzahl stieg rasch an, so dass spezielle Reitgruppen eingerichtet werden mussten, damit auch jedes Mitglied eine Chance hatte, in den „Sattel zu kommen”. In diese Zeit fällt auch die Einrichtung der ersten Jugendreitgruppe, in der vor allem Kinder und Jugendliche aus der Umgebung zu finden waren. Neben den verschiedenen Vereinsvorständen hat sich auch das erste Ehrenmitglied, Hermann Mikus, sehr verdient gemacht. Er war es, der durch seine Erfahrungen im Pferdesport, die er als junger Mann gemacht hatte, und durch manche andere Unterstützung die wesentlichen Grundlagen zur Verfügung stellte. Heute haben die Nachfolger den Staffelstab übernommen.

Weit bekannt ist der „Hufnagel” heute durch sein Paradepferd, die „Rammenauer Schlossrundfahrt”. Das ist eine Veranstaltung für Pferdegespanne über eine bestimmte Strecke mit Stil- und Schaubildwertung. Sie zählt mittlerweile zu den beliebtesten Gespann-Rundfahrten in Sachsen und wird oft in einem Atemzuge mit der „Moritzburger Teichrundfahrt”, einer der ältesten Rundfahrten dieser Art, genannt. Obwohl in der altehrwürdigen Schlosskulisse Rammenaus stattfindend, erfolgt die Organisation der Rundfahrt maßgeblich durch die Pickauer Vereinsleute. Gute Partner und Mitveranstalter sind das Team des Barockschlosses und die rührige Gemeindeverwaltung von Rammenau.

Durch viel Engagement gelang es den Aktiven, den Verein auf den Weg zu bringen, auf dem er bis heute unterwegs ist. So wie bei anderen Vereinen auch, kamen mit den Jahren Entwicklungen und damit Veränderungen. Manche Leute gingen, andere wiederum wurden Mitglieder. Mit der Zeit kamen nicht nur Höhen, sondern auch Phasen der Stagnation, in denen es kaum oder nur langsam voranging. Auch das gehört zu einem bewegten Vereinsleben über Jahre hin dazu. Wesentlich, das ist die Erkenntnis aus über 18-jähriger Vereinsarbeit, ist, dass die eigentlichen „Macher” beieinander bleiben und neue bzw. junge Leute nachrücken. So ist eine Erneuerung immer wieder möglich.

Bis vor kurzem nutzte der Freizeit-Reitverein den Stall im Hof der Familie Lohse, Pickauer Dorfweg Nr. 6. Seit Ende Oktober 2010 ist der Verein umgezogen. Der neue Vereinsstall befindet sich nun im Grundstück Pickauer Dorfweg 2, nur wenige Häuser vom alten Standort entfernt. Möglich wurde das durch das private Bauvorhaben von Regine und Andreas Mikus, die mit Familie und Freunden eine 240 m² große neue Stallhalle neu errichtet haben. In dieser Halle ist, neben Maschinen- und Futterlager, nun auch der neue Stall mit einem völlig neuen Konzept eingerichtet. Die Pickauer Pferdefreunde haben die Haltungsform von einem Boxenstall zu einem Offen-Laufstall umgestellt. Dieses Konzept gilt als derzeit modernstes überhaupt. Es ermöglicht den Pferden eine artgerechte Haltung und das ständige Zusammenleben in der Herde. Im Gegensatz zum Boxenstall können die Pferde hier ständig ins Freie wechseln. Sie benötigen jedoch Unterstellmöglichkeiten für bestimmte Wetterlagen und auch ausreichend Liegeflächen, sowie ständigen Zugang zu einer Tränke mit frischem Wasser. Diese Rahmenbedingungen sind von den Pferdefreunden in einem Jahr harter Arbeit geschaffen worden. Das sollen auch dieVoraussetzungen für eine künftig erfolgreiche Arbeit des Vereins, seiner jugendlichen und erwachsenen Mitglieder sein.